Multikriteriell
          Zu Beginn nur zur Plausibilitätsprüfung von Reiseketten anderer Systeme eingesetzt, wurde das System
            bis 2003 zu einem eigenständigen Auskunftssystem weiterentwickelt. Der algorithmische Ansatz erlaubt
            es, beliebige Kriterien (Reisezeit, die Anzahl der Umstiege, durchgängige Zeit in einem Schlafwagen, Auslastung,
            etc.) zeitgleich zu optimieren. Dank der garantierten Ergebnisqualität wird MOTIS erfolgreich für Aufgaben
            im Bereich der Qualitätssicherung eingesetzt.
          
          Echtzeitfähig
          Im Rahmen der Zusammenarbeit mit RIS wurde das System 2007 um die Berücksichtigung von Echtzeitmeldungen
            (Verspätungen, Ausfälle, Umleitungen, Rücknahmen, Zusatzzüge, etc.) erweitert. Somit ist das System in der
            Lage, den Reisenden zu begleiten: MOTIS überwacht im Hintergrund die vom Reisenden hinterlegten Verbindungen,
            informiert ihn über relevante Änderungen und ist im Problemfall (z.B. gebrochener Anschluss) in der Lage, der
            aktuellen Situation entsprechend Echtzeit-Alternativverbindungen zu berechnen.
          Zuverlässig
          
            Um nicht nur Kriterien einer Verbindung zu optimieren, sondern speziell zuverlässige Verbindungen zu beauskunften, wurden
            seit 2012 verschiedene algorithmische Ansätze entwickelt, die Verbindungen berechnen, die die Zielerreichung
            (mit einer vom Nutzer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit) vor einer spezifizierten Deadline (z.B. wichtiger
            Termin oder Check-In am Flughafen) zusichern.
          
          Intermodal
          
            Seit 2013 wurde das System um die Funktionalität erweitert, nicht nur Verbindungen im öffentlichen Verkehr zu berechnen,
            sondern im Vor- und Nachlauf auch beliebige andere Möglichkeiten (z.B. Fahrrad, Auto, Taxi, usw.) zu unterstützen.
            Durch den integrierten algorithmischen Ansatz, die Verbindungen alle im selben Graphen (statt in einem verteilten
            System) zu berechnen, kann auch hier die Optimalität der Verbindungen unter adäquaten Antwortzeiten garantiert
            werden.
          
          flinc
          
            In einer Kooperation mit flinc und der Deutschen Bahn wurde MOTIS prototypisch um einen Ansatz erweitert, der es ermöglicht,
            Verbindungen zu beauskunften, die neben dem öffentlichen Verkehr und dem Individualverkehr auch dynamische
            Mitfahrangebote beinhalten. Diese können im Vor- und Nachlauf, aber auch für Teilstrecken von Bahnhof zu
            Bahnhof innerhalb der Kernstrecke genutzt werden.
          
         
        
          Per Pedes
          
            Um die Mobilität von eingeschränkten Personen (z.B. ältere Menschen, Reisende mit schwerem Gepäck und/oder Kinderwagen,
            etc.) zu verbessern, wird im Rahmen des aktuell laufenden, vom BMVI geförderten Projekts Per Pedes Routing die
            MOTIS-Auskunft speziell auf derartige Bedürfnisse angepasst. Hier wird insbesondere auch der Vor- und Nachlauf
            bei der Optimierung der gesamten Reisekette berücksichtigt. Ein weiteres Ziel des Projekts ist die Erhebung
            von Hindernisdaten durch Crowdsourcing.
          
          Reisendenströme
          
            Seit 2015 forscht die Arbeitsgruppe Algorithmik zum Thema Reisendenströme. Mit MOTIS als Datenplattform werden
            Algorithmen zur Passagierlokalisierung in Echtzeit (bspw. mittels Messung der stationären WLAN entlang der
            Strecken) entwickelt. Echtzeitmessungen erlauben eine Verbesserung der Verspätungsvorhersage und Reisebegleitung
            und könnten für Reisendenstromlenkung hilfreich sein. Aktuell wird in Kooperation mit DB Fernverkehr
            die abschnittsgenaue Auslastungsprognose verbessert. Genaue statistische Reisendenströme sind eine
            essentielle Grundlage für eine Vielzahl planerischer Entscheidungen.
          
          PANDA
          
            Seit einigen Jahren wird MOTIS in enger Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Matthias Müller-Hannemann an der
            Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg auch als Grundlage für das PANDA (Passenger Aware Novel Dispatching
            Assistance) Projekt eingesetzt. PANDA wurde im Rahmen des Forschungsprojekts TARR (Teilautomatisierung
            der Anschlussdisposition mit realistischen Reisendenströmen) als Prototyp für eine optimierte kundenfreundliche
            Anschlussdisposition entwickelt.
          
          Bedarfsverkehre
          
            Ähnliche Ansätze wie die, die bereits für die Integration von flinc-Mitfahrangeboten entwickelt wurden, wären sehr wahrscheinlich
            in erweiterter Form auch für die Einbindung von (ggf. autonom agierenden) Bedarfsverkehren geeignet. Vorteil
            gegenüber anderen Ansätzen ist, dass diese Verkehre in MOTIS sofort in Reiseketten mit beliebigen anderen
            Verkehren kombinierbar sind.